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Verse im Markusevangelium, in denen der Gottesname kein Teil eines direkten oder indirekten Zitats ist
MARKUS 5:19 „was Jehova alles für dich getan hat“
BEGRÜNDUNG: Obwohl in den meisten griechischen Handschriften hier „der Herr“ (ho kýrios) steht, gibt es gute Gründe, im Haupttext den Gottesnamen zu verwenden. In den Christlichen Griechischen Schriften kann sich kýrios je nach Kontext auf Jehova Gott oder auf Jesus Christus beziehen. Hier geht aus dem Kontext hervor, dass Gott gemeint ist. In dem Gespräch mit dem geheilten Mann schreibt Jesus das Wunder nicht sich selbst zu, sondern seinem himmlischen Vater. Lukas (8:39) beschreibt dieselbe Begebenheit und gebraucht dabei das griechische Wort theós („Gott“). Das stützt die Annahme, dass mit dem Wort kýrios („Herr“) in Markus 5:19 Gott gemeint ist. Die Wendungen „etwas für jemanden tun“ und „Erbarmen mit jemandem haben“ sind hier ebenfalls von Bedeutung. Die entsprechenden hebräischen Verben werden in den Hebräischen Schriften nämlich oft zusammen mit dem Gottesnamen gebraucht und beziehen sich darauf, wie Jehova mit Menschen umgeht (1. Mose 21:1; 2. Mose 13:8; 5. Mose 4:34; 13:17; 30:3; 1. Samuel 12:7; 25:30; 2. Könige 13:23).
UNTERSTÜTZENDE QUELLEN:
A Greek-English Lexicon of the New Testament and Other Early Christian Literature, überarbeitet und herausgegeben von F. W. Danker, 2000, Seite 576, 577, gibt unter der Definition von „Herr“ als „Bezeichnung für Gott“ Markus 5:19 an. Weiter heißt es in Bezug auf den Gebrauch von „Herr“ in der Septuaginta (LXX): „Ersetzt im MT [massoretischen Text] häufig den Namen Yahweh.“
Das Exegetische Wörterbuch zum Neuen Testament, 1992, Band II, Spalte 815, gibt Markus 5:19 als einen Vers an, in dem möglicherweise „Jahwe/Gott … als κ. [kýrios] bezeichnet“ wird.
The Gospel According to St Mark (The Greek Text With Introduction Notes and Indices) von Henry Barclay Swete, 1902, gibt das Tetragramm יהוה (JHWH) als eine mögliche Wiedergabe an.
In The Interpretation of St. Mark’s Gospel von R. C. H. Lenski heißt es auf Seite 216 zu diesem Vers: „Ὁ Κύριος [ho kýrios] ist Yahweh, der Name des Bundesgottes im Alten Testament. … Der Mann selbst und alle, die seine Botschaft hören, sollen wissen, dass Jehovah in ihr Land gekommen ist und durch seinen Diener Jesus diese große Tat vollbracht hat.“
In dem Buch The Principles and Practice of New Testament Textual Criticism führt G. D. Kilpatrick Markus 5:19 als eine Stelle an, wo „κύριος [kýrios] = Yahweh“ ist.
Das jüdische Neue Testament von David H. Stern, 1994, gebraucht in diesem Vers das Wort Adonai. In der Fußnote heißt es: „Adonai – der HERR, Jahwe“. In seinem Kommentar zum jüdischen Neuen Testament, Seite 34, erklärt der Autor: „Das griechische Wort für ‚Herr‘ lautet kyrios. … Das JNT gebraucht Adonai ausschließlich dort, wo ganz sicher ‚JHWH‘ gemeint ist.“
In The Gospel According to St. Mark: The Greek Text With Introduction, Notes, and Indexes von Vincent Taylor, 1952, heißt es auf Seite 285, dass das Wort kýrios („Herr“) an dieser Stelle „für Gott steht“.
In The Gospel According to Mark, 1858, schreibt Joseph Addison Alexander, dass es sich seiner Meinung nach bei dem „mehrdeutigen Ausdruck“ „der Herr“ um Christus handelt. Er räumt jedoch ein: „Die Zuhörer mögen … [den Ausdruck] im erweiterten Sinn auch auf Gott bezogen haben, womöglich als Anspielung auf das Bundesverhältnis zu seinem Volk, das in dem hebräischen Namen Jehovah zum Ausdruck kommt, der sowohl in der Septuaginta als auch im Neuen Testament konsequent mit (ὁ κύριος) ‚der Herr‘ als Entsprechung oder vielmehr als Ersatz wiedergegeben wird.“
ZUSÄTZLICHE BELEGE: J7-10, 13, 17, 18, 22, 28-32, 34, 36, 41, 44, 52, 63, 93-96, 100, 104-106, 114-117, 125, 132, 138, 144, 146, 167, 186, 187, 254, 262, 268, 306, 310, 317, 321, 323-325
MARKUS 13:20 „Hätte Jehova die Tage nicht verkürzt“
BEGRÜNDUNG: Obwohl in den meisten griechischen Handschriften hier kýrios („Herr“) steht, gibt es gute Gründe, im Haupttext den Gottesnamen zu verwenden. In den Christlichen Griechischen Schriften kann sich kýrios je nach Kontext auf Jehova Gott oder auf Jesus Christus beziehen. Hier geht aus dem Kontext hervor, dass Gott gemeint ist, da Jesus seinen Jüngern erklärt, was sein Vater während der großen Drangsal tun wird. Der Wortlaut der Prophezeiung Jesu ähnelt prophetischen Aussagen in den Hebräischen Schriften, in denen der Gottesname vorkommt (Jesaja 1:9; 65:8; Jeremia 46:28 [26:28, Septuaginta]; Amos 9:8). Diese vier prophetischen Verse enthalten im hebräischen Urtext das Tetragramm. Abschriften der Septuaginta gebrauchen an diesen Stellen jedoch das Wort kýrios ohne den bestimmten Artikel, obwohl es die Grammatik verlangen würde. Bibelwissenschaftler weisen darauf hin, dass auch in Markus 13:20 der bestimmte Artikel vor kýrios fehlt, obwohl er grammatikalisch zu erwarten wäre. Das ist ein weiterer Hinweis darauf, dass kýrios hier als Ersatz für den Gottesnamen gebraucht wird.
UNTERSTÜTZENDE QUELLEN:
In dem Griechisch-deutschen Wörterbuch zu den Schriften des Neuen Testaments und der frühchristlichen Literatur von Walter Bauer, 6., völlig neu bearbeitete Auflage, 1988, Spalte 933, heißt es zu kýrios: „Bez[eichnung] Gottes“. Außerdem heißt es: „Ohne Art[ikel] … fast wie ein Eigenname“. Als Belegstelle dafür wird unter anderem Markus 13:20 genannt.
Das Exegetische Wörterbuch zum Neuen Testament, 1992, Band II, Spalte 815, gibt Markus 13:20 als einen Vers an, in dem „Jahwe/Gott … als κ. [kýrios] bezeichnet“ wird.
In dem Buch The Principles and Practice of New Testament Textual Criticism führt G. D. Kilpatrick Markus 13:20 als eine Stelle an, wo „κύριος [kýrios] = Yahweh“ ist.
In The ‘Holy Scriptures’ von J. N. Darby, 1949, heißt es in einer Fußnote zu „Herr“ in diesem Vers: „Ohne Artikel ‚Jehovah‘“.
The Gospel According to St Mark (griechischer Text mit einleitenden Anmerkungen und Indizes) von Henry Barclay Swete, 1902, gibt das Tetragramm יהוה (JHWH) als eine mögliche Wiedergabe an.
In The Gospel According to St. Mark: The Greek Text With Introduction, Notes, and Indexes von Vincent Taylor, 1952, heißt es auf Seite 514 zu dieser Stelle, an der im griechischen Text kýrios („Herr“) steht: „Hier kommt der Gedanke, der in vielen apokalyptischen Schriften zu finden ist, dass Gott in seiner Gnade und um seiner Auserwählten willen die Zeit der Drangsal verkürzt …, besonders stark zum Ausdruck.“ Auf Seite 515 sagt Taylor weiter: „Die Verwendung von Κύριος ohne Artikel ist charakteristisch für [alttestamentliche] Zitate.“
In seinem erklärenden Kommentar The Gospel of Mark, 1994, schreibt D. Edmond Hiebert auf Seite 378 zu Markus 13:20: „Der Herr, Jehovah, der Gott des alten Bundes, hat die Oberhoheit über die Angelegenheiten der Welt, und in seiner Gnade hat er diese Tage zeitlich begrenzt.“
In The Gospel According to Mark, 1858, schreibt der Gelehrte Joseph Addison Alexander zu Markus 13:20: „Der Herr, der souveräne Gott, Jehovah.“
Die Companion Bible mit Anmerkungen von E. W. Bullinger, Ausgabe 1999, gebraucht im Haupttext von Markus 13:20 die Schreibweise „HERR“ und erklärt in Anhang 98: „Bezieht sich auf Jehovah … und erscheint im Text durchweg als ‚HERR‘.“
The Holy Bible, Containing the Authorized Version of the Old and New Testaments von J. T. Conquest, 1841, gebraucht im Haupttext von Markus 13:20 „HERR“ in Großbuchstaben.
Die folgenden englischen Übersetzungen verwenden in Markus 13:20 „Gott“ anstelle von „Herr“: The Complete Jewish Bible, A Translator’s Translation of the New Testament, The Expanded Bible und The Word New Century Version, New Testament.
In A Translator’s Handbook on the Gospel of Mark, herausgegeben von dem Weltbund der Bibelgesellschaften, heißt es zu diesem Vers: „‚Der Herr‘: hier natürlich Gott.“
ZUSÄTZLICHE BELEGE: J7, 8, 10, 16-18, 22-24, 28-36, 39-43, 46-48, 52, 61, 63, 65, 88, 90, 92-97, 100-102, 104, 106, 114-116, 125, 132, 138, 142, 144-147, 154, 163, 167, 172, 187, 222, 250, 254, 262, 268, 271, 273, 288, 290, 295, 310, 317, 321, 323-325