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Ist der Nervenkitzel das Risiko wert?
DIE SITUATION
„Der Hochgeschwindigkeitszug raste einen knappen Meter neben mir durch den Tunnel. Durch den Adrenalinrausch verschwanden meine Probleme“ (Leon *).
„Ich bin von extrem hohen Klippen ins Wasser gesprungen. Für ein paar Sekunden habe ich mich dabei völlig frei gefühlt. Meistens hat mir das Spaß gemacht, aber manchmal hatte ich auch Angst“ (Larissa).
So wie die beiden testen viele junge Leute ihre Grenzen aus und gehen für den Kick ein hohes Risiko ein. Reizt dich das auch? Dann ist dieser Artikel für dich.
DAS MUSST DU WISSEN
Nervenkitzel kann süchtig machen. Du bekommst ein kurzes Hochgefühl, aber danach fällst du in ein Loch und willst mehr. Marco, der sich wie Leon in Zugtunnel gestellt hat, sagt: „Es war ein Teufelskreis. Für einen Moment war ich glücklich. Aber dann suchte ich wieder einen neuen Kick.“
Justin, der sich beim Speedskating an Autos gehängt hat, sagt: „Der Kick, den ich verspürt habe, hat mich gereizt, es wieder zu tun. Ich wollte von anderen bewundert werden, aber am Ende bin ich im Krankenhaus gelandet.“
Gruppenzwang kann unvernünftig machen. Marvin sagt: „Meine Freunde drängten mich, ein 15 Meter hohes Gebäude ungesichert hinaufzuklettern: ,Mach schon, du kannst das.‘ Ich war mir so unsicher. Ich zitterte am ganzen Körper, als ich mich die Wand hochzog.“ Larissa, die bereits erwähnt wurde, sagt: „Ich hab einfach gemacht, was alle anderen gemacht haben.“
Auch durch das Internet wird ein gewisser Gruppenzwang ausgeübt. Risikosportler werden bejubelt und das Risiko wird heruntergespielt. Fakt ist: Mutproben verbreiten sich durch soziale Netzwerke wie ein Lauffeuer. Wer viel riskiert, bekommt so Anerkennung und Aufmerksamkeit.
Viele beliebte Videos zeigen zum Beispiel Parkour. Dabei rennt, klettert oder springt man so schnell und effizient wie möglich über Hindernisse wie Wände, Häuser und Treppen — und zwar ohne Absicherung. Man könnte denken: 1. Es gibt fast kein Risiko und 2. jeder macht
das. Das Ergebnis? Du willst das auch ausprobieren und vergisst, dass es lebensgefährlich sein kann.Es gibt bessere Möglichkeiten, Grenzen auszutesten. Laut der Bibel hat Sport schon einen gewissen Nutzen (1. Timotheus 4:8). Sie rät aber auch, den gesunden Menschenverstand einzuschalten (Titus 2:12). Was heißt das?
DAS KANNST DU TUN
Sei dir über das Risiko im Klaren. Die Bibel sagt: „Der Kluge überlegt, bevor er handelt. Der Leichtfertige stellt seine Dummheit offen zur Schau“ (Sprüche 13:16, Hoffnung für alle). Denk also über die Risiken nach, bevor du dich auf eine Sache einlässt. Frag dich: Könnte ich im Krankenhaus landen oder sogar auf dem Friedhof? (Bibeltipp: Sprüche 14:15).
Such dir die richtigen Freunde. Echte Freunde werden dich nicht dazu auffordern, etwas Riskantes zu tun. Und wenn du bei einer Sache ein ungutes Gefühl hast, werden sie dich auch nicht überreden. Larissa sagt: „Ich hatte ein paar reife Freunde, die mir geholfen haben, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Das war für mich der Wendepunkt“ (Bibeltipp: Sprüche 13:20).
Frag dich: Könnte ich im Krankenhaus landen oder sogar auf dem Friedhof?
Teste deine Grenzen, ohne dein Leben zu riskieren. Zum Erwachsenwerden gehört, „die eigenen Werte und Grenzen zu definieren“, heißt es in einem Buch über das Risikoverhalten von Jugendlichen. Wenn du deine Grenzen austesten willst, dann am besten in einer sicheren Umgebung und mit der richtigen Sicherheitsausrüstung.
Entwickle ein gesundes Selbstvertrauen. Andere werden dich vor allem dafür respektieren, wie du mit echten Problemen klarkommst — nicht dafür, was du für einen Kick alles riskierst. Larissa sagt: „Das Klippenspringen war bei mir nur der Anfang. Ich hab dann viele gefährliche Sachen gemacht. Es wäre besser gewesen, wenn ich damals schon gelernt hätte, Nein zu sagen.“
Das Fazit: Setz dich für den Nervenkitzel nicht unnötigen Risiken aus. Sei vernünftig bei der Wahl deiner Freizeitgestaltung (Bibeltipp: Sprüche 15:24).
^ Abs. 4 Einige Namen wurden geändert.