Was sagt die Bibel?
„Die Wahrheit wird euch frei machen“: Was ist damit gemeint?
„ICH bin ein freier Mensch!“ Das würden Millionen heute wahrscheinlich von sich sagen. In Wirklichkeit sind sie oft aber gar nicht so frei: Sie sind zum Beispiel gefangen im Aberglauben; leben in der Angst vor Verstorbenen, die sie mit teuren Opfergaben günstig stimmen wollen; haben eine übersteigerte Angst vor dem Tod, weil sie nicht genau wissen, was dann passiert. Das alles bringt sie in Zwänge: gedanklich, gefühlsmäßig und sogar finanziell. Gibt es einen Weg, von diesen Zwängen erlöst zu werden? Allerdings! Der Schlüssel zur Freiheit ist die Wahrheit, so sagte es Jesus, denn das Zitat in der Überschrift stammt von ihm. Doch was meinte er mit „Wahrheit“? War das einfach eine generelle Aussage oder meinte er etwas Spezielles?
Hier ist kein Rätselraten nötig, denn er selbst erklärte noch dazu: „Wenn ihr in meinem Wort bleibt, . . . werdet [ihr] die Wahrheit erkennen“ (Johannes 8:31, 32). Sein „Wort“ — also das, was Jesus lehrte — findet man in der Bibel.
Als Jesus sagte: „Die Wahrheit wird euch frei machen“, dachte er in erster Linie an das Befreitwerden von Sünde und Tod. Doch wer die Wahrheit aus der Bibel kennt, wird auch noch von vielem anderen befreit. Wovon zum Beispiel, und wie genau?
Fessel 1: Aberglaube Viele denken, dass bestimmte Gegenstände oder Zahlen Unglück bringen. Und manch einer trifft eine wichtige Entscheidung erst, wenn er ein gutes Omen dafür sieht oder nachdem er sein Horoskop oder ein Medium befragt hat.
Die befreiende Wirkung der biblischen Wahrheit: Selbst einige, die in biblischer Zeit zu Gottes eigenem Volk gehörten, wurden abergläubisch — derart, dass sie irgendwann sogar dem Glücks- und dem Schicksalsgott huldigten! Wie dachte Jehova Gott darüber? „Ihr tatet ständig, was böse war in meinen Augen“, waren seine Worte (Jesaja 65:11, 12). Nicht anders empfindet er, wenn jemand auf der Suche nach Entscheidungshilfen „ein Geistermedium befragt“: „Jeder, der diese Dinge tut, ist für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges“ (5. Mose 18:11, 12).
Ob Aberglaube oder Geistermedium: Beides ist verhängnisvoll, weil es zu den „Machenschaften des Teufels“ zählt — der Person, die Jesus als den „Vater der Lüge“ bezeichnete (Epheser 6:11; Johannes 8:44). Wer käme auf die Idee, vor einer wichtigen Entscheidung einen Lügner zu konsultieren? Das würde einem im Traum nicht einfallen! Darum ist es nur klug, um alles, was mit dem „Vater der Lüge“ zu tun hat, einen großen Bogen zu machen.
Das Rezept für vernünftige und kluge Entscheidungen im Leben ist: biblische Prinzipien gut zu kennen und eine klare Vorstellung davon zu haben, was Gott mit der Menschheit vorhat — und sich dann danach auszurichten. „Jehova selbst gibt Weisheit; aus seinem Mund kommen Erkenntnis und Unterscheidungsvermögen“, so liest man in Sprüche 2:6.
Fessel 2: Furcht vor Verstorbenen Viele glauben, dass die „Geister“ der Ahnen Einfluss auf ihr Leben nehmen. Aus Angst, deren Zorn zu erregen, und in der Hoffnung, sie günstig zu stimmen, bringen sie ihnen Opfer dar und veranstalten kostspielige Zeremonien. Dazu machen sie oft hohe Schulden.
Die befreiende Wirkung der biblischen Wahrheit: Die Bibel lässt uns wissen, was wirklich mit den Toten ist. Jesus sagte zum Beispiel, sie würden „schlafen“ (Johannes 11:11, 14). Wie ist das zu verstehen? Die Antwort steht in Prediger 9:5: „Die Lebenden sind sich bewusst, dass sie sterben werden; was aber die Toten betrifft, sie sind sich nicht des Geringsten bewusst.“ Die Toten sind also wie in einer Tiefschlafphase und bekommen nichts um sich herum mit. Fakt ist, sie haben aufgehört zu existieren und können uns deshalb nichts mehr tun, weder Gutes noch Schlechtes.
Einige behaupten nun aber, dass sie mit Verstorbenen Kontakt hatten. Wie kann das sein? Die Bibel erklärt: Recht früh in der Geschichte der Menschheit sagte sich eine Reihe Engel von Gott los (2. Petrus 2:4). Diese bösen Geistermächte, auch Dämonen genannt, versuchen, die Menschen zu täuschen (1. Timotheus 4:1). Zum Beispiel dadurch, dass sie sich als Verstorbene ausgeben. So leisten sie der Lüge Vorschub, dass die Toten in einer anderen Form oder Sphäre weiterleben.
Fessel 3: Übersteigerte Angst vor dem Tod Der Tod ist wirklich ein Feind, ganz wie die Bibel es sagt (1. Korinther 15:26). Deshalb hat man durchaus Grund, ihn zu fürchten, und setzt alles daran, so lange wie möglich zu leben. Muss man jedoch übersteigerte Angst vor dem Tod haben?
Die befreiende Wirkung der biblischen Wahrheit: Nicht nur dass man aus der Bibel die Wahrheit über den Zustand der Toten erfährt — sie spricht auch von Gottes Absicht, Verstorbene wieder zum Leben zurückzubringen. Jesus sagte: „Die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, . . . [Christi] Stimme hören und herauskommen werden“ (Johannes 5:28, 29; Apostelgeschichte 24:15).
Als was werden sie „herauskommen“? Eine Vorschau darauf gab Jesus, als er drei Menschen vom Tod ins Leben zurückbrachte. Nach ihrer Auferstehung waren sie alle drei wieder Menschen — und zwar die gleichen wie vorher (Markus 5:35-42; Lukas 7:11-17; Johannes 11:43, 44). In dem Wort „Auferstehung“ steckt ja das Wort „aufstehen“. Genau das versprach Gott dem gottesfürchtigen Daniel kurz vor seinem Lebensende: „Du wirst ruhen [oder im Tod schlafen], aber du wirst aufstehen zu deinem Los am Ende der Tage“ (Daniel 12:13). Das muss für Daniel ein echter Trost gewesen sein. So konnte er dem Tod mutig und gefasst entgegensehen.
Zu Jesu Auftrag gehörte unter anderem, „den Gefangenen Freilassung zu predigen“ — also Menschen, die in falschen religiösen Vorstellungen gefangen waren (Lukas 4:18). Da seine Lehren in der Bibel festgehalten sind, können sie noch heute Tag für Tag viele Menschen von solchen Fesseln befreien. Unser ehrlicher Wunsch für Sie? Dass die Wahrheit aus der Bibel auch in Ihrem Leben befreiend wirkt und Ihnen diese Freiheit dauerhaft erhalten bleibt.
FRAGEN ZUM NACHDENKEN
Wieso erlöst die Wahrheit aus der Bibel von . . .
● Aberglauben? (Jesaja 8:19, 20; 65:11, 12)
● Furcht vor Verstorbenen? (Prediger 9:5; Johannes 11:11, 14)
● Angst vor dem Tod? (Johannes 5:28, 29; Apostelgeschichte 24:15)
[Herausgestellter Text auf Seite 11]
Die Fesseln sprengende Kraft der biblischen Wahrheit erlöst von Aberglauben, Furcht vor Verstorbenen und übersteigerter Angst vor dem Tod