6. APRIL 2016
UNGARN
Gedenktafel zu Ehren von ermordeten Zeugen Jehovas im Holocaust-Gedenkzentrum Budapest enthüllt
BUDAPEST (Ungarn): Im Holocaust-Gedenkzentrum in Budapest wurde eine Gedenktafel zu Ehren von vier Zeugen Jehovas enthüllt, die Verfolgung von den Nationalsozialisten erdulden mussten. Die Zeremonie fand am 11. Dezember 2015 statt.
Bei den Zeugen Jehovas handelt es sich um die vier Männer Lajos Deli, Antal Hönisch, Bertalan Szabό und János Zsondor. Weil sie sich weigerten, während des 2. Weltkriegs Wehrdienst zu leisten, wurden sie im März 1945 in Körmend beziehungsweise Sárvár von den Pfeilkreuzlern öffentlich hingerichtet. Die Gedenktafel trägt ihre Namen und die Worte aus der Bibel, die in Apostelgeschichte 5:29 stehen: „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen.“
Dr. Csaba Latorcai, ungarischer Unterstaatssekretär für besondere Aufgaben, sagte in seiner Eröffnungsrede: „Die Tafel erinnert an die vier jungen Männer, die zu den Zeugen Jehovas gehörten, ... als Zeugen Jehovas hielten sie sich an das Gebot ‚Du sollst nicht töten‘ und folgten ihrer Überzeugung, keine Waffe in die Hand zu nehmen, um gegen Mitgläubige oder ihren Nächsten zu kämpfen.“
In einem anderen Beitrag bei der Zeremonie erklärte Prof. Dr. Szabolcs Szita, Direktor des Holocaust-Gedenkszentrums: „Die Enthüllung der Gedenktafel ist ein Sieg, weil Jehovas Zeugen jahrzehntelang zu einer vergessenen Gruppe von denen gehörten, die unter dem NS-Regime zu leiden hatten. Durch ihren starken Glauben konnten die vier hingerichteten jungen Männer selbst im Angesicht des Todes ihre Integrität bewahren. Sie alle sind gute Beispiele selbst für uns heute.“
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